Experimente mit Eis & Schnee: Forschen im Winter in Kita & Grundschule
Kinder lieben es, mit Wasser und Kälte zu experimentieren. Sie beobachten Veränderungen, erkennen Zusammenhänge und erleben Naturgesetze hautnah. Experimente mit Eis und Schnee fördern nicht nur naturwissenschaftliches Denken, sondern auch Konzentration, Sprache und Teamarbeit.
Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie mit einfachen Materialien spannende, sichere und kindgerechte Experimente gestalten können – mit jeder Menge Staunen und Entdeckerfreude.
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Warum Forschen im Winter so wertvoll ist
Kinder lernen am besten durch eigenes Ausprobieren. Vorgänge wie Gefrieren, Schmelzen oder Verdunsten lassen sich in der kalten Jahreszeit wunderbar beobachten. Wasser eignet sich dafür besonders gut - es ist ungefährlich, leicht verfügbar und verändert sich sichtbar.Experimente mit Eis und Schnee fördern:
• naturwissenschaftliches Grundverständnis
• Beobachtungs- und Sprachfähigkeit
• Geduld und Konzentration
• Teamarbeit und soziales Lernen
Statt trockener Theorie erleben Kinder beim Experimentieren direkte Ergebnisse: Sie sehen, fühlen und hören, was geschieht – das weckt Neugier und motiviert zum Weiterdenken.
1. Wasser wird zu Eis – der Klassiker
Ein einfaches und zugleich spannendes Experiment: Was passiert, wenn Wasser sehr kalt wird bzw. gefriert?Füllen Sie mit den Kindern kleine Gefäße (z.B. Becher, Joghurtbecher oder Eiswürfelformen) mit Wasser und lassen Sie die Kinder Vermutungen anstellen. Anschließend kommen die Gefäße ins Freie oder in den Gefrierschrank.
Nach einiger Zeit zeigt sich, dass das Wasser gefriert und sich dabei ausdehnt. Besonders spannend zu sehen, ist, dass das Eis über den Rand des Bechers hinausragt. Das zeigt: Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus.
Tipp: Frieren Sie verschiedene Materialien mit ein – z. B. Blätter, Blüten oder kleine Figuren. Am nächsten Tag können die Kinder beim Auftauen die Gegenstände im Eis entdecken und sehen, wie es sie einschließt und langsam wieder freigibt.
2. Das Schmelzrennen – welches Eis schmilzt am schnellsten?
Für dieses Experiment erhält jedes Kind ein Stück Eis, das auf unterschiedlichen Materialien liegt: Metall, Holz, Stoff oder Papier.Nun wird beobachtet, auf welchem Untergrund das Eis am schnellsten schmilzt. Die Kinder können Hypothesen aufstellen und anschließend vergleichen, welches Material Wärme besser leitet. So lernen die Kinder spielerisch, dass Metall Wärme am besten leitet und daher auf diesem Untergrund auch am schnellsten schmilzt.
Zusatzidee: Die Kinder können das Eis in den Händen halten und feststellen, dass auch die eigene Körperwärmeden Schmelzprozess beschleunigt.
3. Farbzauber im Eis – buntes Schmelzen
Mit Farben wird das Experimentieren noch spannender. Lassen Sie die Kinder Eiswürfel mit Lebensmittelfarben einfrieren und beobachten Sie gemeinsam, wie sich beim Schmelzen die Farben vermischen und neue Töne entstehen.Wenn die bunten Würfel fertig sind, legt man sie auf ein großes Tablett oder ein Backblech. Anschließend beobachten Sie gemeinsam, was passiert, wenn die Eiswürfel langsam schmelzen: Die Farben laufen ineinander, mischen sich und ergeben neue Töne.
So erleben Kinder nicht nur physikalische Prozesse, sondern fördern gleichzeitig ihre Sprachentwicklung, Farbwahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit.
4. Das Salz-Experiment – Salz frisst Löcher ins Eis
Zuerst legen Sie ein Stück Eis auf einen Teller. Die Kinder streuen anschließend ein wenig Salz darauf und beobachten, was passiert. Nach kurzer Zeit entstehen kleine Vertiefungen und Risse. Das Salz senkt den Gefrierpunkt von Wasser, wodurch das Eis auch bei Kälte zu schmelzen beginnt.Wenn man nun farbiges Wasser auf das Eis tropft, läuft die Farbe in die Risse und macht den Effekt noch sichtbarer. So entstehen wunderschöne Muster und gleichzeitig wird ein physikalisches Prinzip begreifbar.
Erweiterung: Vergleichen Sie die Wirkung von normalem Salz und Streusalz oder Zucker.
5. Der schwimmende Eisberg – warum geht Eis nicht unter?
Ein Glas mit Wasser und ein Stück Eis genügen: Das Eis schwimmt oben.Kinder vermuten zunächst, dass es leichter oder schwerer sein könnte – die Erklärung: Beim Gefrieren dehnt sich Wasser aus, sein Volumen steigt, die Dichte sinkt. Deshalb schwimmt Eis.
Kleine Figuren auf den „Eisbergen“ verdeutlichen den Schmelzprozess. So kann auch das Thema Klimawandel kindgerecht angesprochen werden.
6. Frostbilder – Kunst trifft Wissenschaft
Kreativität trifft Naturbeobachtung: Mischen Sie Wasser mit etwas Spülmittel (ca. ein Tropfen) und einem Teelöffel Salz. Die Kinder dürfen anschließend damit Fenster oder Glasplatten bemalen. Sobald es draußen friert, bilden sich Eiskristalle, die an echte Frostblumen erinnern.Auch drinnen lässt sich dieses Experiment nachstellen: Ein Glas mit Eiswasser ans Fenster stellen – das Kondenswasser gefriert an der kalten Scheibe und zeigt eindrucksvoll, wie Temperaturunterschiede wirken.
7. Das magische Eisei – Formen und Überraschungen
Füllen Sie Luftballons mit Wasser, verknoten Sie sie und frieren Sie sie ein. Nach dem Aufschneiden entstehen glatte, runde Eiskugeln.Kinder können sie anfassen, rollen lassen und beobachten, wie sie langsam schmelzen. Werden kleine Figuren oder Naturmaterialien mit eingefroren, sorgt das für zusätzliche Spannung.
Diese „Eier“ sind nicht nur schön anzusehen, sondern regen auch zu längerem Beobachten und Fragen an.
8. Eisklang – Musik aus gefrorenem Wasser
Gefrorenes Wasser kann auch klingen! Füllen Sie dazu kleine Glasgefäße mit unterschiedlich viel Wasser und lassen Sie sie gefrieren. Anschließend schlagen die Kinder vorsichtig mit einem Löffel darauf. Jede Eisfläche klingt anders.So erleben Kinder, dass Wasser nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar ist – Physik trifft Musik.Achtsamkeit und Sicherheit
Ein paar Grundregeln, damit das Forschen sicher bleibt:• Nur mit sauberem Wasser und Eis arbeiten
• Keine Experimente mit extremen Temperaturen durchführen
• Kein Eis ablecken oder in den Mund nehmen
• Immer unter Aufsicht eines Erwachsenen arbeiten
Kinder sollen sich frei entfalten können, aber die Umgebung muss sicher sein. Eine vorbereitete Experimentierstation mit Handtüchern, Tabletts und Behältern vermeidet Chaos und sorgt für Struktur und Sicherheit.
Experimente im Kita-Alltag integrieren
Forschen muss kein Sonderprogramm sein. Kleine Experimente lassen sich wunderbar in den Alltag einbauen:• als Impuls im Morgenkreis
• als Angebot in der Freispielzeit
• als Wochenprojekt rund um das Thema „Eis und Wasser“
Schon kurze Einheiten fördern Neugier, Konzentration und Verständnis für Naturzusammenhänge.
Sprachförderung und Dokumentation
Experimente sind ideale Anlässe, um die Sprache gezielt zu fördern. Kinder beschreiben, was sie sehen, formulieren Vermutungen und erzählen von ihren Beobachtungen.Beispielhafte Fragen:
• Was siehst du?
• Was hat sich verändert?
• Wie fühlt sich das an?
• Was glaubst du, passiert als Nächstes?
Dokumentieren Sie durch Fotos, Zeichnungen oder kurze Notizen. So wird der Forschergeist sichtbar, und Kinder erleben, dass ihre Entdeckungen ernst genommen werden.
Verknüpfung mit anderen Lernbereichen
Experimente mit Eis und Schnee lassen sich vielfältig kombinieren:• Umweltbildung: Warum ist Wasser so wichtig für das Leben auf der Erde?
• Kunst: Farben, Formen und Strukturen im Eis entdecken
• Musik: Geräusche und Klänge von gefrorenem Wasser
• Sprache: Neue Wörter und Beschreibungen finden
• Mathematik: Mengen, Volumen, Zeit und Temperatur vergleichen
So entsteht ganzheitliches, vernetztes Lernen – spielerisch und nachhaltig.
Fazit: Lernen, Staunen und Entdecken mit Eis und Schnee
Der Winter bietet unzählige Möglichkeiten, Naturwissenschaft erlebbar zu machen.Mit einfachen Materialien entstehen faszinierende Experimente, die Neugier, Konzentration und Forschergeist fördern.
Ob farbiges Eis, Salzrillen, schmelzende Figuren oder klingende Eisschalen – jedes Experiment weckt die Begeisterung der Kinder. stärkt die Beobachtungsgabe und fördert gleichzeitig das Verständnis für Naturvorgänge.
Helena Katharina H., 06.11.2025
