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Musik im Winter: Klanggeschichten, Rhythmen und Liedideen für die Kita

Der Winter verändert nicht nur die Natur, sondern auch das alltägliche Leben in der Kita. Draußen wird es ruhiger, die Tage werden kürzer, und drinnen wächst das Bedürfnis nach Wärme, Geborgenheit und kreativen Ruhemomenten. Musik eignet sich dafür besonders gut: Sie strukturiert den Tag, stärkt das Miteinander, beruhigt, aktiviert oder begleitet Rituale.

Kinder reagieren sehr sensibel auf musikalische Eindrücke. Ein Rhythmus kann lockern, ein Lied kann Trost spenden und eine Klanggeschichte die ganze Gruppe in eine Fantasiewelt führen. Winterliche Musikangebote müssen weder laut noch komplex sein – schon einfache Klänge und kurze Rituale reichen aus, um Kinder emotional anzusprechen und den Alltag zu bereichern.

Dieser Beitrag zeigt, wie Musik im Winter gezielt eingesetzt werden kann – mit Liedern, Rhythmusspielen, Klanggeschichten und leicht herstellbaren Instrumenten. Alle Ideen passen in den Gruppenraum, sind praxisorientiert und begeistern Kinder zuverlässig.

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Warum Musik im Winter so wertvoll ist

Musik lädt Kinder dazu ein, ihren Körper wahrzunehmen, Gefühle auszudrücken und miteinander in Kontakt zu treten. Gerade im Winter, wenn Bewegungsangebote begrenzter sind und der Alltag dichter wirkt, sorgt Musik für Ausgleich.

Musik im Kita-Alltag fördert:

• Sprachentwicklung
• Rhythmusgefühl und Koordination
• emotionale Selbstregulation
• Gemeinschaftsgefühl
• Kreativität und Selbstbewusstsein
• Entspannung und Konzentration

Ob beim Aufwärmen am Morgen, als Übergang zwischen Aktivitäten oder zur Beruhigung - besonders im Winter sorgt Musik für Struktur und unterstützt eine ausgeglichene Stimmung.

1. Winterliche Klanggeschichten – leise Fantasiereisen

Klanggeschichten gehören zu den beliebtesten Winterangeboten. Sie verbinden Sprache, Fantasie und Rhythmus zu einer kleinen Reise durch die Winterwelt. Kinder lieben es, Geräusche zu erzeugen und aktiv an der Geschichte mitzuwirken.

Eine einfache Klanggeschichte könnte so beginnen:

„Draußen fällt leise Schnee. Wir hören, wie die Flocken sanft auf den Boden fallen.“
Die Kinder trommeln ganz leise mit den Fingerspitzen auf den Boden.
Dann kommt der Wind: „Der Winterwind weht durch die Bäume.“
Die Kinder pusten leise oder reiben die Hände.
Später kommt ein Schneesturm, bei dem die Klänge etwas lauter werden dürfen.
Anschließend kehrt wieder Ruhe ein – ein idealer Abschluss.

Klanggeschichten fördern Hörverstehen, Konzentration und Regelbewusstsein. Sie wirken beruhigend und helfen, Energie zu regulieren.

2. Winterlieder, die Kinder lieben

Lieder gehören im Winter einfach dazu. Sie schaffen Nähe, fördern die Sprachentwicklung und bringen Kinder in Bewegung oder Ruhe.

Für die Winterzeit eignen sich besonders ruhige, eingängige Lieder mit einfachen Wiederholungen.

Beispiele für Winterlieder:

• Ein Lied über leise tanzende Schneeflocken.
• Ein Lied über Tiere im Winter.
• Ein Ritual-Lied über Licht und Wärme.

Solche Lieder lassen sich wunderbar mit Bewegungen verbinden, z.B. schwebende Hände als Schneeflocken, Tierbewegungen oder das Nachahmen einer Kerzenflamme. So entsteht ein ganzheitliches Lernerlebnis.

3. Rhythmusspiele für drinnen – ohne Lärm

Wenn draußen das Wetter ungemütlich ist, sind ruhige Rhythmusspiele besonders. Sie fördern Motorik, Konzentration und Hörwahrnehmung, ohne den Geräuschpegel zu erhöhen.

Klapperrhythmus: Ein Kind gibt einen Rhythmus vor, die Gruppe klatscht ihn nach – z. B. Geräusche wie Wind, Schnee oder Schritte
Geräuschreise: Mit Papier, Händen oder sanftem Trommeln werden Geräusche vorgemacht. Die Kinder raten, was sie darstellen.
Taktfolge: Die Fachkraft gibt ein Tempo vor. Langsame Rhythmen beruhigen, schnellere aktivieren – im Winter passen besonders ruhige Takte.

Diese Rhythmusspiele sind ideal für Gruppenräume und bringen Struktur in den Tag.

4. Einfache Instrumente aus Alltagsmaterialien

Die Winterzeit bietet viele Materialien, aus denen man leicht Instrumente herstellen kann. Diese Instrumente sind leise genug, um gut im Raum genutzt zu werden, und regen die Fantasie an.

Schnee-Klapper: Eine Plastikflasche mit etwas Reis klingt wie Schneefall.
Windtrommel: Eine Dose mit gespannten Gummibändern erzeugt leise Windgeräusche.
Eiszapfen-Klang: Gläser mit unterschiedlich viel Wasser ergeben verschiedene Töne.

Das Basteln der Instrumente stärkt Feinmotorik, Kreativität und Selbstwirksamkeit – und die Kinder können sie anschließend direkt einsetzen.

5. Musik und Bewegung – sanfte Wintertänze

Bewegung ist im Winter essenziell und muss nicht laut oder wild sein. Sanfte Tänze verbinden Rhythmus und Körperbewusstsein.

Schneetanz: Kinder bewegen sich wie Schneeflocken durch den Raum, mit weichen, kreisenden Bewegungen.
Tiere im Winter: Die Kinder bewegen sich wie Tiere: der schleichende Fuchs, der schlafende Bär, der hüpfende Hase. Musik begleitet die Bewegungen.
Eistanz: Kinder gleiten über den Boden, als wäre er glatt wie Eis. Dazu läuft ruhige Musik.

Diese Bewegungsimpulse fördern Koordination und Gleichgewicht, ohne Unruhe im Raum zu erzeugen.

6. Musik als Ritual – Struktur schafft Sicherheit

Im Winter geben feste Abläufe Kindern Orientierung und Wärme. Musik eignet sich dafür hervorragend.

Beispiele für Rituale:

• ein Winterlied zu Beginn des Tages
• ein kurzes Instrumentalstück als Signal für Aufräumen
• ein ruhiges Lied für den Übergang zur Mittagszeit
• ein Lied als Abschluss des Tages

Solche Rituale erleichtern Übergänge und unterstützen Selbstorganisation. Außerdem helfen sie den Kindern, sich im Tagesablauf zu orientieren.

7. Sprachförderung durch Musik – Winterwörter lernen

Der Winter bringt viele spannende Wörter mit sich: Frost, Schnee, Eis, Kälte, Wind, Nebel, Rauhreif.

Musik hilft dabei, diese Begriffe fest im Wortschatz zu verankern:

• in Liedern werden Winterwörter wiederholt
• in Klanggeschichten werden Begriffe akustisch erlebbar
• in Bewegungsliedern werden Begriffe körperlich umgesetzt

So entsteht ein Ganzkörper-Lernerlebnis, das Sprache, Bewegung und Wahrnehmung verbindet.

8. Musik als emotionaler Begleiter

Der Winter ist nicht nur fröhlich, sondern auch eine Zeit voller sensibler Stimmungen, Müdigkeit und Rückzug. Musik kann Kinder emotional unterstützen.

• Ruhige Lieder beruhigen nach aktiven Phasen
• Rhythmen geben Halt
• Klanggeschichten erleichtern Übergänge oder Abschiede
• Gemeinsames Singen stärkt die Gruppe

Musik wirkt wie ein sanftes Werkzeug, das Kinder emotional begleitet.

9. Kreative Wintermusik-Projekte

 

Mehrere Tage an einem Thema zu arbeiten, schafft Tiefe und Begeisterung.

Mögliche Wintermusik-Projekte:

• ein kleines Winterkonzert mit selbstgebauten Instrumenten
• ein Klangbild zum Thema „Winterwald“
• ein Lied, das Kinder selbst erfinden und gestalten
• eine Klangreise, die gemeinsam aufgenommen wird

Solche Projekte fördern Kreativität, Zusammenarbeit und Stolz auf das eigene Tun.

10. Musik in kleinen Räumen – so gelingt es

Gerade kleine Räume können musikalische Aktivitäten erschweren. Deshalb helfen klare Strukturen:

• Instrumente nur nach Absprache
• Bewegungsspiele mit klaren Grenzen
• ruhige Klänge statt lauter Musik

Musik muss nicht laut sein, um wirksam zu sein. Gerade im Winter wirken leise Klänge besonders beruhigend und stimmungsvoll.

Fazit: Musik macht den Winter warm

Musik verwandelt die Winterzeit in eine Phase voller Nähe, Fantasie und Bewegung. Sie beruhigt, regt an, stärkt das Miteinander und bereichert den Alltag in der Kita.

Ob Klanggeschichte, Winterlied, Rhythmusspiel oder sanfter Tanz – Musik wirkt immer. Sie braucht keine großen Instrumente oder umfangreiche Vorbereitungen. Entscheidend ist die Atmosphäre, die entsteht und die Freude der Kinder, wenn sie mit allen Sinnen musizieren dürfen.

So wird Musik im Winter zu einem wärmenden Element – im Raum, in der Gruppe und im Herzen der Kinder.

Helena Katharina H., 10.12.2025