Wetter erkunden in Kita und Schule: Lernideen zu Schnee, Frost, Regen
Gerade im Winter, wenn Wetterphänomene besonders deutlich spürbar sind, eignet sich das Thema perfekt für Experimente, kreative Angebote und Naturerkundungen. Kinder erleben unmittelbar, wie sich Temperatur, Licht, Niederschlag oder Wind verändern - und entdecken physikalische Zusammenhänge, ohne spezielle Materialien zu benötigen.
Dieser Beitrag bündelt erprobte Methoden, um Kindern in Kita und Grundschule spielerisch das Wetter näherzubringen: Aktivitäten für drinnen und draußen, einfache Experimente, Beobachtungsaufgaben, Sprachförderideen und kreative Projekte. Alle Vorschläge können ohne großen Aufwand im Alltag eingesetzt werden.
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Warum Wetter ein ideales Bildungsthema ist
Wetter zählt zu den vielseitigsten pädagogischen Themenfeldern. Es begegnet Kindern jeden Tag und lädt automatisch zu Fragen ein. Gleichzeitig eignet es sich hervorragend, um naturwissenschaftliches Lernen, Sprache, Mathematik, Bewegung und Kreativität miteinander zu verbinden.Wetter fördert:
• Beobachtungsgabe und Konzentration
• naturwissenschaftliches Denken
• Sprachentwicklung und Wortschatz
• mathematische Kompetenzen (Mengen, Messungen, Vergleiche)
• soziale Kompetenzen durch gemeinsame Aktivitäten
• Alltagswissen und Umweltbewusstsein
Kinder gehen neugierig durch ihren Alltag und überlegen: Warum ist es kalt? Wo kommt der Wind her? Wieso entsteht Schnee? Diese Fragen sind ein idealer Ausgangspunkt für echtes Lernen.
1. Wetter im Morgenkreis: tägliche Routinen schaffen Orientierung
Ein tägliches Wetterritual im Morgenkreis verankert das Thema fest im Gruppenalltag. Es strukturiert den Tag, stärkt die Sprache und gibt Kindern das Gefühl, aktiv beteiligt zu sein.Ein mögliches Ritual: Ein Kind schaut aus dem Fenster oder öffnet das „Wetterfenster“ und beschreibt, was es erkennt. Die Gruppe ergänzt: Ist es hell oder dunkel? Bläst Wind? Ist es warm oder kalt? Gibt es Wolken, Regen oder Schnee?
Je nach Alter können Symbole wie Sonne, Wolken oder Regentropfen helfen. Auch die Temperatur lässt sich leicht einbeziehen: Ein kindgerechtes Thermometer zeigt, ob es heute wärmer oder kälter ist als gestern.
Ältere Kinder können eine Wettertabelle führen – am Monatsende lässt sich auswerten, welches Wetter am häufigsten vorkam.
Für ältere Kinder eignet sich eine Wettertabelle, in der täglich Symbole eingetragen werden. So lässt sich am Ende des Monats gemeinsam überlegen: Welches Wetter hatten wir am häufigsten?
2. Experimente zu Schnee, Frost und Kälte – Wetterphänomene erfahrbar machen
Experimente machen Wetter sichtbar und verständlich. Der Winter bietet dafür zahlreiche Möglichkeiten.Beispiele für einfache Experimente:
• Wasser gefriert zu Eis: Kinder füllen verschiedene Gefäße mit Wasser und beobachten, wie es draußen zufriert und warum es sich ausdehnt.
• Schmelzrennen: Eisstücke werden auf unterschiedliche Unterlagen (Holz, Metall, Papier, Stoff) gelegt. Kinder vergleichen, wo Eis am schnellsten schmilzt.
• Schnee schmelzen: Ein Becher voller Schnee scheint „voll“ – nach dem Schmelzen bleibt nur wenig Wasser zurück. So wird deutlich, wie viel Luft Schnee enthält.
• Salz und Eis: Wird Salz auf Eis gestreut, entstehen Risse und Schmelzspuren. Mit gefärbtem Wasser wird der Effekt besonders sichtbar – ein kleines Winterlabor.
3. Wind erforschen – Unsichtbares sichtbar machen
Wind lässt sich nicht sehen, aber seine Wirkung ist faszinierend und mit einfachen Mitteln gut untersuchbar.Ideen zur Windforschung:
• Papierbänder an einem Stab zeigen die Windrichtung.
• Kinder bauen eigene Windräder oder Windmessstäbe.
• Drinnen kann ein Fön genutzt werden, um zu sehen, welche Gegenstände leicht oder schwer fliegen.
• Beim „Windrelease“ pusten Kinder Wattebällchen über den Tisch und vergleichen, welches schneller rollt – Beobachtung und Atemkontrolle inklusive.
4. Wolken entdecken - Beobachten und kreativ gestalten
Wolken verändern ständig ihre Form und regen die Fantasie an.• Beim Wolkengucken suchen Kinder Formen am Himmel: Tiere, Gesichter, Fahrzeuge.
• Ältere Kinder lernen auf spielerische Weise einfache Wolkenarten wie Schicht-, Haufen- oder Regenwolken kennen.
• Kreativprojekte wie Wolkenbilder aus Papier, Watte oder Karton verbinden Naturbeobachtung mit Kunst.
5. Regen verständlich machen – von Tropfen, Kreislauf und Regenlieder
Regen ist den meisten Kindern vertraut, doch wie er entsteht, ist oft schwer vorstellbar.Experimente und Impulse:
• „Regen im Glas“: Warmes Wasser im Glas, oben Eiswürfel – Kondenswasser bildet Tropfen.
• Tropfenversuche: Wasser aus Pipetten auf verschiedene Materialien geben und beobachten, wie unterschiedlich die Tropfen aussehen.
• Regenmusik: Trommeln mit Fingern, Regenrauschen mit Händen oder kleine Instrumente vermitteln akustisch, wie Regen klingt.
6. Wetterstation in der Kita oder Schule einrichten
Eine kleine Wetterstation – drinnen oder draußen – wird schnell zum Mittelpunkt der Wetterforschung.Sie kann enthalten:
• Thermometer
• Windmessband oder selbstgebautes Windrad
• Regenmessbecher
• Wetterkarten mit Symbolen
Kinder übernehmen Aufgaben wie Messen, Zeichnen von Symbolen oder das Führen einer Tabelle – das fördert Verantwortungsbewusstsein und naturwissenschaftliche Basiskompetenzen.
7. Sprache fördern – Wörter rund um das Wetter
Wetter bietet einen idealen Rahmen zur Sprachförderung. Viele Begriffe wie „Pfütze“, „Frost“ oder „Windstoß“ lassen sich gut in den Alltag einbinden.Sprachspiele:
• „Ich sehe etwas, das es nur bei Regen gibt“
• gemeinsame Wettergeschichten mit Bewegungen (frieren, wedeln, tröpfeln)
• Begriffe sammeln und sortieren
8. Kreative Projekte – Wetter sichtbar, hörbar und fühlbar machen
Über kreative Projekte erleben Kinder das Wetter mit allen Sinnen.Ideen:
• Gefühls-Wetterkarte: Wie fühlt sich das Wetter an – warm, kalt, nass, windig?
• Wetter-Mobile: Sonne, Wolken, Regentropfen und Schneeflocken basteln und aufhängen.
• Naturcollagen: Mit Blättern, Steinen oder Erde Wetterlagen darstellen.
9. Wetter und Mathematik – messen, vergleichen, zählen
Das Thema bietet viele mathematische Anknüpfungspunkte:• Temperaturen vergleichen
• Regentage zählen
• Wolkenformen sortieren
• Niederschlag messen
• Windstärken einschätzen
Auch einfache Diagramme können gemeinsam gestaltet werden.
10. Wetter als Jahresthema – Arbeiten mit Jahreszeiten
Wetter eignet sich hervorragend für ein Jahresprojekt. Jede Jahreszeit bringt typische Wetterphänomene mit sich:• Frühling: Regenbogen erkunden
• Sommer: Schatten und Sonneneinstrahlung beobachten
• Herbst: Windstärken testen
• Winter: Eis und Schnee erforschen
So entwickeln Kinder ein tieferes Verständnis für Veränderungen in der Natur und für Umweltthemen.
Fazit: Wetter entdecken – Forschen, Staunen und Verstehen
Wetter ist ein ideales und vielseitiges Thema für Kita und Grundschule. Es verbindet Naturwissenschaft, Bewegung, Sprache, Kreativität und Mathematik. Kinder erleben Wetter hautnah, stellen Fragen und finden eigene Antworten.Mit wenigen Materialien lassen sich Experimente durchführen, eine Wetterstation einrichten und Beobachtungsroutinen etablieren. Kreative und bewegungsorientierte Projekte machen das Thema besonders lebendig.
Wetter verändert sich jeden Tag – und genau das macht es zu einem spannenden Lernfeld voller Entdeckungen.
26.11.2025, Helena Katharina H.
